Die sagenumwobene Pflanze wurde bereits vor Tausenden von Jahren als Nutz- und Heilpflanze in den verschiedensten Kulturkreisen eingesetzt und zählt damit zu einer der ältesten Kulturpflanzen der Welt.
So gelten die Fasern des Hanfs als enorm strapazierfähig und robust, aus diesem Grund wurde sie frühzeitig zur Herstellung von Textilien, Seilen und Segeltüchern herangezogen. Außerdem lassen sich die Samen, Blätter und Blüten der Pflanze für die Herstellung von Arzneimitteln und Ölen nutzen.
Die Geschichte dieser heilsamen Zierpflanze hat indes ebenso Schattenseiten erlebt. Im Laufe der Zeit wurden der Anbau und die Verwendung von Hanf überwiegend verboten und mit harten Strafen belegt. Ferner wurde die Verbreitung der Hanfpflanze mittels der Industrialisierung stark zurückgedrängt, sodass die Pflanze erst seit Mitte der 1990er Jahre abermals eine Rückkehr feiern kann.
Anfang

Die Hanfpflanze hat eine mehr als 10.000 Jahre alte Geschichte zu bieten. Ihre Ursprünge beginnen in Zentralasien, allerdings sind die ersten belegbaren Aufzeichnungen über die Verwendung der Pflanze erst ca. 5.500 Jahre alt.
In historischen chinesischen Medizinbüchern finden sich in diesem Fall Empfehlungen darauf, dass die Pflanze im Kampf gegen Malaria, Rheuma, Verbrennungen, Infektionen und Gicht zum Einsatz kam. Außerdem wurden die Blätter des Hanfs bereits frühzeitig zur Schmerzlinderung und Beruhigung verwendet. Neben medizinischen Anwendungsgebieten wurde diese beeindruckende Nutzpflanze ebenfalls in diversen anderen Bereichen eingesetzt.
So diente sie als Rohstoff für Papier, Textilien, Seile und Netze. Über große Handelsrouten gelangte die inzwischen beliebte Pflanze dann als letztes über Vorderasien nach Europa und Afrika. In Europa wird die krautartige Pflanze seit geschätzt 2.500 Jahren angebaut und genutzt, die Gutenberg-Bibel wurde zum Beispiel schon auf Hanfpapier gedruckt.
Industrialisierung
Bis zur Industrialisierung galt die Hanfpflanze als global verbreiteter Rohstoff, der im Besonderen im Bereich des Schiffbaus und in der Papier- und Textilerzeugung zum Einsatz kam.
Durch die Industrialisierung verlor die Nutzpflanze indessen zunehmend an Bedeutung und Akzeptanz. In der Textilindustrie kamen bevorzugt Kunstfasern oder Baumwolle zum Einsatz und in der Papiererzeugung verdrängte Holz den ehemals beliebten Rohstoff Hanf. Die Hanfpflanze blieb etwa bis Anfang des 20. Jahrhunderts ein populäres Genussmittel, welches in erster Linie zur Erholung und zur Ruhe von seinen Anwendern konsumiert wurde.
Durch diverse Kampagnen, wie zum Beispiel der Anti-Cannabis-Kampagne von Harry J. Anslinger in den 1930ern, kam es indessen immer öfter zu Verboten, sodass Cannabis ab Mitte des 20. Jahrhunderts nahezu in aller Welt verboten war und unter schweren Strafen stand.
Heute
Seit den 90er Jahren nimmt die Akzeptanz der Hanfpflanze international wiederholt an Fahrt auf. In Europa wurde solcher Umstand speziell vonseiten die EU-Gesetzgebung beeinflusst, die den erlaubten Anbau von Nutzhanf unter eigenen Anforderungen aufs Neue gestattet hatte.
Dank solcher Gesetzesänderungen wird diese Nutzpflanze heute wieder in den verschiedensten Bereichen eingesetzt. So werden die Samen etwa zur Ölgewinnung genutzt, wodurch die Samenreste zudem als Futtermittel in der Viehzucht Verwendung finden.

Hanffasern werden aufgrund ihrer Schädlingsresistenz und Langlebigkeit wiederum gerne als Dämmstoff in der Bauwirtschaft oder als Grundstoff für Textilien und Papiere eingesetzt. Weiterhin lassen sich aus den Blättern und Blüten der Pflanze wertvolle ätherische Hanföle herstellen, die wiederum als Geruchsstoff in Waschmitteln oder als Geschmacksstoff in Lebensmitteln Verwendung finden. Im Gesundheitsbereich wird Hanf gesondert in Tees, Salben und Ölen verwendet, wodurch der Wirkstoff Cannabidiol (CBD) ganz speziell hervorsticht.
Bei Cannabidiol handelt es sich um ein psychoaktives Cannabinoid, welches eine positive Wirkung auf eine ganze Serie von Erkrankungen haben kann. So ist der Wirkstoff dazu prominent, die Herzgesundheit zu erneuern und Angstzustände wie gleichwohl Depressionen zu bekämpfen.
Zudem wirkt CBD krampflösend, entspannend, entzündungshemmend und schmerzlindernd. Auf Grund seiner vielfältigen Wirkungsgebiete wird CBD demnach gleichermaßen bei Übelkeit, Hautproblemen und verschiedenartigen Asthmaarten eingesetzt.
Cannabidiol hat außerdem nicht allein auf die menschliche Gesundheit eine positive Wirkungen, stattdessen wird es auch vermehrt erfolgreich als Nahrungsergänzungsmittel in der Tiermedizin verwendet.